Geburtstagsgedichte Rentner - Ruhestand

Als Geschenk zum Geburtstag Sprüche, Verse, Geburtstagsgedichte über Rentner, über den Ruhestand. Ein originelles Geschenk zum Vortragen während der Feier zum Geburtstag oder als Glückwunsch auf einer Grußkarte.- Verfasserin Anneliese Horn -

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Rentners Fernsehabend
Nr. 09 Gedicht Geburtstag Rentner, Ruhestand

Ich bin Rentner und kann nicht klagen,
doch was sich am Abend bei uns vor dem Fernseher abspielt,
das muss ich Euch sagen.

Pünktlich 20 Uhr da heißt es Nachrichten ansehen,
sonst könnten uns ja wichtige Neuigkeiten entgehen.

Vielleicht haben die Politiker an uns Rentner mal gedacht,
und ein Gesetz zur Rentenerhöhung gemacht.

Oder, was hat Frau Merkel sich sonst noch ausgedacht.
Wer hat vor Kummer geweint oder vor Glück gelacht.

Wer hat wen zum Traualtar geführt,
welches Liebesdrama hat die Menschen zu Tränen gerührt.

Welcher Politiker hat unsere Steuergelder ins Freudenhaus gebracht.
Wer hat seine Frau oder seine Kinder umgebracht,
oder sich durch einen Bankraub zum Millionär gemacht.

Jeden Abend schallt dir aus der Kiste Ähnliches entgegen,
man kann schon fast die Reihenfolge festlegen.
Doch ist die Tagesschau vorbei,
da geht es bei uns los, mit der hässlichen Streiterei.

Rosamunde Pilchers Film würde ich gern sehn,
den kennt ihr doch, wie ist in dem Film die Landschaft so schön.
Die Liebesgeschichte ist wie sie sein muss,
mit Intrigen und Leid, einem Happy End und einem dicken Versöhnungskuss.

Doch leider hab ich das nur im Traum gedacht,
mein Liebster hatte schon längst die Fernbedienung in seine Hände gebracht.
Was will er nur, hab hämisch ich gelacht, beim Fußball ist doch heute Ruhetag.
Die Fernbedienung macht mir das Leben schwer,
mein Herrscher schaltet ewig hin und her.

„Jetzt ist es genug, schrie ich, ich will nicht mehr,
jetzt muss ein Film oder ein Krimi her. „
Die Diskussion hatte ich ziemlich satt,
gemeinsam entschieden wir uns nun für einen Krimi im SAT,
der jedoch schon wieder Werbung hat.

„Deutschländer Würstchen„ hör ich die sagen,
und schon knurrt uns hörbar der Magen.
Hatten wir eigentlich schon zu Abend gegessen,
oder vor lauter Streit es wieder vergessen?
Macht nichts, zur Vorsicht nehmen wir einen kleinen Snack
und dann ist sicher die Werbung wieder weg.

Der Anfang vom Film war ja verflossen,
wir wussten nun nicht, hatten sie schon einen erschossen -
oder würde er noch umgebracht?
Wir haben darüber nachgedacht -
und ihr werdet es nicht glauben,
wir haben nicht gepennt,
da kam schon wieder Werbung, diesmal von „Kukident „

Den Kleister hatten wir längst ausprobiert,
gleichmäßig auf die Dritten geschmiert.
Zur Probe biss mich mein Guter in die Wange und gab mir einen Schmatz,
die Zähne saßen fest und taten uns nicht quälen,
den Mist also können auch wir wärmstens empfehlen.

Zurück zu SAT,
da hatten wir den Dreck
die Bank war ausgeraubt und der Mörder war weg.

Wo ist der „Deinhard" schrie eine Dame,
da bekam ich Wut,
und rief, ich will einen Underberg, der tät mir jetzt richtig gut.
Schuldbewusst hat mein Guter das Gewünschte gebracht,
innerlich hat er sicher genau wie ich gedacht.

Wir füllten die Gläser und stießen an,
was soll ich Euch sagen, da fing die nächste Werbung an.

Diese Werbung verstand ich nicht,
weil der Herr nur fremdländisch mit mir spricht.
Ein Produkt, mir unbekannt, bot er feil,
dabei schrie er, und das verstand ich „ Geiz ist Geil „

Nun war ich erst so richtig in Prass,
wir hatten ja schon den Anfang vom Film verpasst,
das Zwischenstück noch gerade erwischt,
doch wer der Mörder war, das wussten wir nicht.

Mit einem Klick schaltet mein Guter den Bayern - Sender ein,
„A zapft iss „ schrie einer nicht gerade fein,
na, wir konnten nur auf den Wiesen in München gelandet sein.

Ja richtig, denn der Stoiber und der Wurstfabrikant,
der Hoeness, hatten sich in der Menge platziert,
sie tranken mehrere Maas Bier, ziemlich ungeniert.

Überhaupt, sah man bloß Menschen bei der Sauferei,
die Damen im Dirndl zeigten ihre Busen ziemlich frei,
und uns zur Freude, gab es auch noch eine handfeste Rauferei.
Das Umschalten auf ein anderes Programm brachte nicht `s mehr ein,
man kam ja nirgends mehr so richtig rein.

Höchstens einen Sex - Film, der hätte vielleicht noch was gebracht,
Doch was die da zeigen, haben wir längst erfahren,
schließlich sind wir verheiratet und das schon seit fast 60 Jahren.

Die Werbung kotzt mich mächtig an,
was ist am Fernsehprogramm eigentlich noch dran.
Werbung, Werbung immer zu,
wann läst man uns endlich in Ruh.

Ich kaufe nur was mir gefällt,
schon gar nicht das, was man mir ständig vor die Nase hält.
Aus Frust hatten wir eine Entscheidung getroffen,
der Gang ins Bett stand uns nur noch offen.

Auf s Gesicht kommt nun noch von „ Loreal „
die Creme für die Nacht, die soll wunderbar
wirken gegen Falten, ob es so ist wie die Werbung verspricht,
bei mir jedenfalls hilft der Dreck nicht.

Unzufrieden schlief ich ein
und dachte, wie schön könnt es am eigenen Fernsehgerät sein.
Meine Gedanken hab in die Tat ich umgesetzt,
bin am anderen Morgen zum MEDIA - MARKT gehetzt.

Ein großes Fernsehgerät kaufte ich mir ein,
nur für mich, für mich ganz allein sollte das nun sein.

Getrennt saß nun jeder vor seiner Glotze,
vorbei war der Streit und das ewige Gemotze,
ich genoss meinen Fernsehabend,
manchmal schlief ich auch ein,
doch wer glaubt es kehre Ruhe und Frieden nun ein,
den muss ich von diesem Irrtum befreien.

Das Fernsehgerät von meinem Herrscher
hat den Geist aufgegeben,
der Frieden hatte also nur ein kurzes Leben,
der Traum vom Fernsehglück war wieder vorbei.

Gemeinsam saßen wir nun vor meiner Glotze
und los ging sie wieder, die ewige Streiterei und das Gemotze.

Die besten Wünsche.......

- Verfasserin Anneliese Horn -

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